SALSAT

Angesichts des rasanten Wachstums der Raumfahrtbranche und der zunehmenden Zahl von Satelliten, die weltweit gestartet werden, insbesondere großer Konstellationen wie Starlink, führen zu einer verstärkten Nutzung und damit auch zu möglichen Störungen und Interferenzen in den Frequenzbändern. Die SALSAT-Mission (Spectrum AnaLysis SATellite) der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) wurde als weltweit erste Mission entwickelt, um Spektraldaten zu sammeln und zu analysieren, mit dem Ziel, die Auslastung der Frequenzbänder zu bestimmen und zu optimieren.

Aufgrund der immer stärker anwachsenden Zahl an Satelliten, vor allem Pico- und Nanosatelliten, kommt es inzwischen besonders in den Frequenzen im VHF- und UHF-Band zu Interferenzproblemen. Um auch künftig eine zuverlässige Kommunikation zu gewährleisten, ist es wichtig, diese „Problemquellen“ aufzuspüren und zu identifizieren.

Als Lösungsansatz wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes der Technischen Universität Berlin mit dem SALSAT-Vorhaben ein Nanosatellit in ca. 570km (inzwischen 545km) Entfernung von der Erde in den Orbit gebracht. „SALSAT” steht für Spectrum AnaLysis SATellite. Dieser ‚Würfel‘ überfliegt seit nunmehr 3,5 Jahren dreimal tagsüber sowie dreimal nachts Berlin.

Ziel der Mission ist es, Spektraldaten zu sammeln und zu analysieren, um die Auslastung der Frequenzbänder zu bestimmen und zu optimieren.

An Bord befinden sich neben dem bereits weltraumerprobten S-NET Transceiver der neu entwickelte, raumfahrtqualifizierte SALSA Spectrum Analyzer. Dieser ist in der Lage ist, Signale über VHF-, UHF- und S-Band-Frequenzen aufzunehmen. Durch die Berechnungen von Fast-Fourier-Transformationen (FFT) verarbeitet ein FPGA diese Signale, um detaillierte Spektraldaten zu extrahieren. Die ursprüngliche Betriebsdauer war auf ca. 1,5 Jahre ausgerichtet. Die FFT-Daten werden inzwischen über drei Jahre an der eigenen Bodenstation der TU Berlin heruntergeladen.

Die am Standort Backnang bestehende UHF-Bodenstation wird ebenfalls genutzt, um die Mission zu unterstützen, z.B. bei Versuchen zur Lokalisierung von Störquellen.

Die von SALSAT gesammelten Daten bieten einen noch nie dagewesenen Einblick in die Nutzung der Frequenzbänder und werden erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Weiterführende Informationen dazu finden Sie unter ‚Updates‘.

Mit dem inzwischen bevorstehenden Missionsende von SALSAT, legt die TU Berlin den Betrieb des Satelliten verstärkt in die Hände ihrer Studierenden. Dies geschieht unter der Aufsicht wissenschaftlicher Mitarbeiter. Auf diese Weise wird den Studierenden wertvolle praktische Erfahrungen im Satellitenbetrieb vermittelt. Die gewonnenen technischen Funktionen und Erfahrungen aus dem SALSAT-Projekt fließen direkt in das vielversprechende RACCOON-Projekt der TU Berlin ein, das die Funktionen von SALSAT durch den Einsatz eines neuartigen Cognitive Radio Transceivers erweitert.

Weiterführende Informationen:

SALSAT Heatmap              
Website zu SALSAT            
Film zur Mission                  
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